von Jannik Schappert
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. April 2018, 06:32 Uhr

In eigener Sache: „wir haben schon mal zwei“

Sprakebüll | Wie viele Hunde gibt es eigentlich in Sprakebüll? Diese Frage stellten sich die Gemeindevertreter auf ihrer kürzlichen Sitzung. „Ich glaube, wir wissen gar nicht, wer im Ort überhaupt alles einen Hund hat“, meinte Bürgermeister Karl-Richard Nissen. Seine Aussage impliziert die Annahme, dass nicht alle Hundehalter ihre Vierbeiner auch registriert haben – und Steuern für sie bezahlen. Daher wurde die Idee diskutiert, in der 240-Seelen-Gemeinde eine Hundezählung, wie sie im vergangenen Jahr auch in Niebüll durchgeführt wurde, in Auftrag zu geben.

Allerdings sei Sprakebüll zu klein, als das sich ein externes Unternehmen der Sache annehmen würde, teilte Dirk Pfeiffer vom Amt Südtondern mit. „Dann müssen wir eben selbst von Tür zu Tür gehen“, sagte Bürgermeister Nissen – ein Vorschlag, der auf wenig Gegenliebe stieß. „Ob sich dieser Aufwand lohnt?“, fragte sich wohl nicht nur Gemeindevertreter Claus Fries. Dennoch waren sich alle einig, dass der Sache weiter nachgegangen werden muss, weshalb Karl-Richard Nissen in der Amtsverwaltung nun zunächst die Liste der bisher angemeldeten Hunde einsehen soll.

Im Zuge der Diskussion wurde auch der Umgang mit Hundekot beklagt. Zwar würden viele Halter diesen mittlerweile mit den dafür vorgesehenen Tüten aufsammeln, diese dann aber einfach liegen lassen, stellte Dr. Christina Wuth fest. „Das ist noch schlechter. Der Kot würde immerhin vergehen, aber das Plastik bleibt“, ärgerte sich der Bürgermeister. Hier soll womöglich ein Rundschreiben Abhilfe schaffen.

Uneinigkeit herrschte bezüglich der Gestaltung der Kaufverträge für den ersten Bauabschnitt des Neubaugebiets. Für vier Grundstücke ist aufgrund ihrer Lage im Innenbereich keine Bauleitplanung erforderlich, dennoch will die Gemeinde durch Auflagen in den Verträgen Einfluss auf die Bauweise nehmen, die sich am B-Plan für den „Wiesengrund“ orientieren soll. Ein Streitpunkt war, ob mit zwei oder drei Wohneinheiten bebaut werden darf, dazu wurden ein Strafgeld im Falle einer zu kurzen Eigennutzung und die maximale Anzahl der Geschosse diskutiert. Da es zu keiner Einigung kam, ist die Entscheidung vertagt.

Weitere Beschlüsse:

– Sprakebüll unterstützt die Erweiterung des Wilhelminenhospizes in Niebüll mit einem Zuschuss von 3000 Euro. Das Geld soll aus der Bürgerstiftung kommen. „Es ist eine ganz hervorragende Einrichtung“, lobte Bürgermeister Karl-Richard Nissen.
– Der Spielplatz bekommt eine neue Nestschaukel, die alte war morsch und musste entfernt werden. Auch hierfür soll das Geld aus der Bürgerstiftung kommen.
– Wie zuvor schon andere Gemeinden ist auch Sprakebüll der Korbacher Resolution beigetreten und hat sich zur „Frackingfreien Zone“ erklärt. Die Entscheidung fiel einstimmig.
– Sollte die Feuerwehr ein neues Fahrzeug brauchen, würde dieses nicht mehr in die vorhandene Halle passen. Daher wurden verschiedene Optionen diskutiert. Da die Angelegenheit aber nicht eilt, soll die neue Gemeindevertretung darüber entscheiden.
– Über die mögliche Abschaffung der Straßenausbaubeitragssatzung soll auf der nächsten Sitzung beraten werden

– Quelle: https://www.shz.de/19553266 ©2018